Donnerstag, 17. Juli 2025

"Path of Love" zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 7.9.


PATH OF LOVE
MASAAR HUBB

Paul Gulda (Cembalo, Gesang)
Marwan Abado (Oud, Gesang)

Sonntag, 7. September 2025, 17:00 Uhr
Engelsaal der Burg Schlaining

Frische Klänge, neu gemischt. „Path of Love – Masaar Hubb“ ist die musikalische Begegnung von Cembalo und Oud – eine Seltenheit in der Weltmusikszene. Bach Suiten, andalusische Duftgärten, arabische Wüstenschlösser und damit ein freier Raum der Improvisation entfaltet sich zwischen zwei Instrumenten des
Okzidents und des Orients.
Die beiden Musiker Paul Gulda und Marwan Abado geben uns heuer anlässlich der 12. Europäischen Tage der jüdischen Kultur im Burgenland Einblicke in die Vernetzung von Kultur und zeitgenössischen Themen.
Mit diesem besonderen Musikereignis werfen wir nicht nur ein Schlaglicht auf Geschichte, Traditionen und Bräuche der ehemaligen jüdischen Gemeinden des Burgenlandes und ihrer Bewohner:innen, sondern spannen den Bogen weit in das Zusammenleben heute von Menschen, Religionen und Wertekonzepten einer globalisierten Weltgemeinschaft.

In Kooperation mit der Bgld. Forschungsgesellschaft.

Plakat als PDF >>


Hintergrundinfos:

„Menschen des Buches“ als zentrales Thema für den EDJC 2025
jewishheritage.org >>



Montag, 7. Juli 2025

Enthüllung und Segnung des Roma-Gedenksteines in Grodnau


Enthüllung und Segnung des Roma-Gedenksteines in Grodnau

Knapp 200 Roma und Romnja lebten vor deren Deportation im Jahr 1938 in Grodnau. Der Roma-Bevölkerungsanteil lag bei über 40%. Nach Kriegsende kehrten nur vier Roma in ihre Heimatgemeinde Grodnau zurück.
ORF, 7.7.2025




Enthüllung des Roma-Gedenksteines in Grodnau
Am Sonntag, 06. Juli 2025 fand in der Gemeinde Grodnau die Enthüllung des Roma-Gedenksteines bei der röm. kath. Kirche statt.
Vor der Deportation der Roma im Jahr 1938 lebten rund 200 Personen in Grodnau. Damit lag der Roma-Bevölkerungsanteil bei über 40%. Nach der Befreiung aus den Konzentrationslagern kehrten nur mehr vier Roma wieder in ihre Heimatgemeinde Grodnau zurück und gründeten dort ihre neue Familien.
Zelebriert wurde der ökumenische Gottesdienst von Diözesanbischof Dr. Ägidius Zsfifkovics und dem Superintendent Dr. Robert Jonischkeit. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung von der Post Meridiem Band.
An ihr Schicksal soll jetzt dieser Gedenkstein erinnern. Errichtet wurde der Roma-Gedenkstein durch die Initiative der evangelisch Tochtergemeinde A.B. Grodnau, röm.kath. Pfarrgemeinderat Mariasdorf sowie dem Arbeitskreis Grodnau, durch die Unterstützung der Roma Organisationen im Burgenland und dem CONCENTRUM.
Quelle und Copyright Fotos: HANGO ROMA auf Facebook >>



Roma-Gedenkstein vor der Filialkirche in Grodnau enthüllt 
Adelheid Gamauf
Auf Initiative des Vereins Concentrum und auf Grundlage des Buches „Einfach weg“ von Dr. Gerhard Baumgartner und Dr. Herbert Brettl gab es bereits seit Herbst 2023 Erzählabende und Informationen über die vor dem 2. Weltkrieg in Grodnau lebenden Roma. 40 % der Ortsbevölkerung zählten zu dieser Volksgruppe, das waren damals an die 200 Personen. Sie wurden im Holocaust, wie Millionen Menschen, entrechtet, verfolgt und ermordet. Nur wenige konnten entfliehen, vier Familien schafften die Rückkehr nach Grodnau.

Ziel der Begegnungstreffen war die Überlegung, die Leidensgeschichten der Opfer dieser Zeit und im Besonderen der MitbürgerInnen der Roma-Volksgruppe durch einen Gedenkort sichtbar zu machen. Dies ist mit der Aufstellung des Gedenksteines geschehen.

Unter Mitwirkung der christlichen Konfessionen und im Miteinander wurde am Sonntag, 6. Juli 2025, nach einem ökumenischen Gottesdienst die Segnung des Gedenksteines durch Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und Superintendent Robert Jonischkeit vorgenommen. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass dieser Stein ein Ort des Gedenkens, ein Ort der Mahnung und ein Ort des Trostes sei. Nie dürfen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung Platz finden. Nur Vergebung, Wahrheit und Versöhnung führen zum Frieden.

Neben reger Teilnahme der Ortsbevölkerung konnten zahlreiche Mitglieder der Roma-Volksgruppe unter ihrem Vorsitzenden Emmerich Gärtner-Horvath begrüßt werden, ebenso die mitwirkenden Pfarrer Dietmar Stipsits, Gerhard Harkam, Matthias Platzer, Dechant Norbert Filipitsch. Stadträtin und Leiterin der Roma-Pastoral Manuela Horvath fand abschließend Worte zum Gedenken. Adelheid Gamauf als gebürtige Grodnauerin und als Mitarbeiterin vom Concentrum dankte für das Zustandekommen dieses Gedenkortes. Dank gilt auch der musikalischen Mitwirkung von Post Meridiem, ebenso dem Spender des Steines, Herrn Christian Bieler aus Goberling.

Da auf diesen Sonntag gleichzeitig der Herz-Jesu-Kirtag fiel, erfolgte eine herzliche Einladung zum gemeinsamen Feiern in ökumenischer Tradition.


Mittwoch, 2. Juli 2025

Enthüllung des Roma-Gedenksteines in Grodnau am 6. Juli

Vor dem 2. Weltkrieg lebten knapp 200 Romnja und Roma in Grodnau. Ein Großteil wurde in der NS-Zeit deportiert und ermordet. Nun wird in Gedenken an die vertriebenen und ermordeten Grodnauer Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere der Angehörigen der Roma, ein Gedenkstein enthüllt.

Die evangelische Tochtergemeinde A.B. Grodnau sowie der röm.-kath. Pfarrgemeinderat Mariasdorf haben sich gemeinsam mit dem „CONCENTRUM. Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökumene“ dazu entschlossen, vor der röm.-kath. Filialkirche Grodnau einen Gedenkstein mit einer Erinnerungstafel an die vertriebenen und ermordeten Grodnauer Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere der Angehörigen der Roma, zu errichten.

Nachweis aus dem Jahre 1860 | Ausweis von Josef und Theresia Berger aus dem Buchausschnitt „Verschwundene Romasiedlungen im Burgenland“

Dieser Gedenkstein wird nun am Sonntag, 6. Juli 2025, um 14.30 Uhr in bzw. vor der röm.-kath. Filialkirche Grodnau in einem ökumenischen Gottesdienst offiziell enthüllt. Den Gottesdienst werden der hochwürdigste Herr Diözesanbischof, Dr. Ägidius Zsifkovics, sowie der evangelische Superintendent, Herr Dr. Robert Jonischkeit, leiten. Anschließend findet vor dem Feuerwehrhaus Grodnau ein „Ausklang“ statt.


Zeichen gegen das Vergessen in Grodnau
Mit dem Gedenkstein wird ein oft übersehener Teil der Ortsgeschichte sichtbar gemacht, das Schicksal der vertriebenen und ermordeten Roma aus Grodnau. Bis zur NS-Zeit existierten im Burgenland, auch in und um Grodnau, zahlreiche Roma-Siedlungen, die spätestens ab 1938 Opfer von Vertreibung, Deportation und Ermordung wurden. Im Burgenland lebten vor 1938 rund 9.000 Roma und nur einige hundert überlebten den Holocaust. Der Gedenkstein setzt ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und würdigt eine Minderheit, deren Leid lange so gut wie keine öffentliche Beachtung fand.
bvz, 02. Juli 2025


Roma in Grodnau – zwischen Vertreibung und Verdrängung
Grodnau war einst Heimat zahlreicher Roma und Romnja, die unter deutsch-faschistischer Herrschaft deportiert und ermordet wurden; heute lebt dort keiner mehr, und der Ort gehört zu den verschwundenen Roma-Siedlungen des Burgenlands. Die Forderung nach einem Erinnerungszeichen stößt auf gemischte Reaktionen, soll jedoch als Mahnung dienen, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen.
Zeitung der Arbeit, 15.12.2024